Tatjana Fell & Fernando Niño-Sanchez
performative video // Berlin 2013


Poetry of Limits ist Hommage sowohl als Suche ? ein taktiles Erforschen räumlicher Erfahrung synchron mit einem Moment des Vergewisserns. Raum offenbart sich hier als Bedingung  und Relation, nicht als Ort und ? da unsere Körper ihrer Bewegung ausgesetzt sind ? konstruieren wir Raum unentwegt, innerhalb eines Prozesses der Selbsterkenntnis und dem Erkennen Anderer.

So ist ein Positionieren im Raum eine Haltung im Sein selbst, eine wechselseitige  Abhängigkeit von Körper und Raum. Unsere Hände sind die unseren, wenn sie berühren. Wohin wird Berührung sich spiegeln? Wie warm wird der Raum sein zwischen Widerstand und Weitläufigkeit?

Begrenzungen zu erforschen ist eine Reise, ein Erforschen unserer Fähigkeiten Außenwelt wahrzunehmen, das Andere, die Anderen. Begrenzungen sind flüchtig. Sie sind Grammatik, strukturgebende Schichten individueller Texturen und Kontexte. Begrenzungen sind feine Linien (perforierte), sie trennen und definieren gleichzeitig das Innen und Außen, mich, Dich, uns. Begrenzungen sind Positionierung und Fixpunkt für ein Hinausreichen ins Universum.  

 

Das Video dokumentiert die Erforschung der Verantwortung, die wir mit dem Setzten und Respektieren von Begrenzungen und somit dem gleichzeitigen gestalten des Raumes der uns umgibt übernehmen. Wir haben uns entschlossen die Farben nicht vollständig gesättigt erscheinen zu lassen um einen Suchprozess abzubilden, der sich in ständiger Unvollständigkeit und Bewegung befindet. Der milchig-blaue, durchscheinende Filter verweist auf unsere persönliche Wahrnehmung von Begrenzungen und bezeichnet deren latente Erscheinung inmitten ihres, sich dynamisch entwickelnden und auflösenden Daseins.